Heute stehen wir früh auf, denn wir haben einiges vor. Nach ein paar runden im Outdoor-Pool in unserem Hotel Schwaigerhof in Schladming und einem leckeren Frühstück geht es für uns hoch hinaus - genauer gesagt auf den 2.048 Höhenmeter hohen Stoderzinken im Gröbminger Land.
Die Anreise von circa 30 Minuten nach Gröbming-Winkel bewältigen wir mit unserem Pkw. Wir parken unser Auto direkt am Fuße des Stoderzinkens. Da fällt uns der riesige Abenteuerpark Gröbming mit Hochseilklettergarten, Zipline Stoderzinken und Flying Coaster ins Auge. Da müssen wir unbedingt nochmal herkommen und uns einen ordentlichen Adrenalin-Kick abholen. Doch heute haben wir Anderes geplant und nehmen den Shuttle-Bus über die Stoderzinken-Alpenstraße hoch bis zur Rosemi Alm.
Bereits die Auffahrt ist ein wahres Erlebnis, anfangs schlängelt sich die Straße durch den Wald. Später genießen wir ein sagenhaftes Panorama auf die Niederen Tauern. Wir entdecken, dass jede Kurve Ihren eigenen Namen hat. Vorbei an den „Siebenbrünn“ zum „Siaßn Löchl“ zur „Saukeixe“ und schließlich bis zum „Großglocknerblick“. Von dort aus kann man bei Schönwetter bis zum Großglockner sehen, obwohl der höchste Berg Österreichs fast 150 km mit dem Auto entfernt ist. Ein echtes Highlight ist auch die „Kaiserwand“. Auf der einen Seite schmiegt sich die Straße direkt an eine leicht rötliche Felswand, auf der anderen ein weiter Ausblick auf das Ennstal und dessen Bergwelt.
Oben bei der Rosemi Alm angekommen, wandern wir in Richtung Stoderzinken Friedenskirchlein. Auf dem Weg finden wir viele kleine Schätze, wie zum Beispiel eine kleine Andachtskapelle oder wunderschöne heimische Alpenblumen. Sobald sich der Waldweg lichtet, ist man beim Denkmal von Peter Rosegger gelandet, das bereits im Jahre 1966 am Stoderzinken errichtet wurde. Der bekannte steirische Schriftsteller und Heimatdichter verbrachte viel Zeit am Stoderzinken, dabei suchte er nach Inspiration für seine Werke.
Weiter geht es nun rechts neben dem Denkmal, dort wird der Weg etwas schmaler. Nach guten sieben Minuten Gehzeit sind wir beim bekannten Friedenskircherl angekommen. Das Friedenskirchlein wurde bereits vor 120 Jahren erbaut und wie es der Name schon sagt, als Zeichen für den Frieden errichtet. Das Kircherl ist frei für alle Konfessionen und wurde auch von keiner Religionsgemeinschaft geweiht. Berühmtheit erlangte das Friedenskircherl auf dem Stoderzinken im Jahr 2022 durch den Sieg in der TV-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“. Dort wurde es von den Zusendern zum schönsten Fleck Österreichs gewählt.
Also ein perfekter Platz für uns, um einfach abzuschalten und die Bergwelt zu genießen.
Doch für uns geht der Weg heute noch weiter und zwar zum Stoderzinken-Gipfelkreuz. Angeblich hat man von dort einen noch besseren Ausblick. Ob das noch möglich ist? Das schauen wir uns an.
Hinter dem Friedenskircherl startet der Florasteig, ein etwas alpiner Steig der teilweise gesichert ist. Über den Florasteig gelangt man zu Gipfelkreuz. Wir entscheiden uns jedoch für den leichteren Weg. Für uns geht es zurück zum Denkmal von Peter Rosegger. Ab dort folgen wir dem gut beschilderten Weg Richtung Gipfelkreuz. Ein eindrucksvolles Naturerlebnis – Zirbenbäume, die bis zum Himmel ragen und kräftig blaue Gebirgsblumen, die, wie wir später im Hotel erfahren, Enzian heißen. Auch an ein paar gerade startenden Paragleitern kommen wir vorbei.
Am Gipfelkreuz angekommen fehlen uns die Worte. Ein Blick auf die Berge sowie auf die benachbarten Täler – der Wahnsinn. Hier merkt man wie klein doch der Mensch ist. Wir entscheiden uns eine kleine Pause am Gipfelkreuz zu machen, dabei lassen wir uns von dem Ausblick und der Natur einfach berieseln.