Zum Glück habe ich mir beim Einchecken im Hotel Schwaigerhof in Schladming schon den Yogaraum zeigen lassen, jetzt muss ich nicht erst lang suchen. Im Raum liegen Matten, Polster und Decken schon bereit und Vera, die Lehrerin, begrüßt uns mit einem Lächeln. Zu Beginn der Stunde atmen wir ganz bewusst in Bauch und Brustkorb, langsam richten sich meine Gedanken nach innen. Mir wird egal, was auf den Matten links und rechts von mir passiert und ich konzentriere mich mit jeder weiteren Bewegung mehr auf mich selbst. Ich fließe durch Vinyasas – einatmen – strecken, ausatmen – den Körper absenken.
Krieger II. Beide Beine sind aktiv, ich finde meine Mitte und lasse meinen Körper strahlen.
Im Stand ein Bein nach vorne strecken und dabei den großen Zehen festhalten? Mit einem Gurt als Armverlängerung nicht so schwer, wie es sich anhört, aber trotzdem anstrengend. Auf Veras Erinnerung, weiter zu atmen, zeigt ein kollektiv ausgeatmetes Lächeln, dass der ganze Raum innerlich entkrampft.
Die Stunde wird wieder ruhiger und Vera führt uns zurück auf den Boden. Ich lehne mich über einen Polster nach hinten und spüre, wie Brustmuskeln und Arme gedehnt werden. Wir drehen uns ins Krokodil und ich lasse innerlich los. In der Schlussentspannung Savasana wird mein Körper immer schwerer während ich schwebe.
Das Zurückkehren in den Körper ist, als würde ich einen Handschuh anziehen und müsste mich erst wieder in alle Rundungen und Kanten einfinden. Mein ganzer Körper fühlt sich weich, gelockert und wie nach einer Ganzkörpermassage an.
Yoga ist die Zeit, die ich mir ganz für mich nehme, in der ich keine Leistung erbringen muss und mir keinen Druck mache. Zeit, in der ich mich wohlfühle – einfach Yoga.